Wie viel kostet ein 3D Drucker pro Stunde?

Kosten pro Stunde - 3D Drucker

3D-Druck ist eine faszinierende Technologie, die immer mehr an Popularität gewinnt – sowohl in der Industrie als auch im privaten Bereich. Doch viele Interessierte fragen sich: Wie viel kostet der Betrieb eines 3D-Druckers eigentlich pro Stunde? Diese Kosten variieren je nach Drucker, Material und Energieverbrauch. In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Faktoren, die die stündlichen Kosten eines 3D-Druckers beeinflussen.

 

1. Energieverbrauch

Der Stromverbrauch eines 3D-Druckers hängt von der Druckergröße, der Drucktemperatur und der Art des Drucks ab. Kleinere Desktop-3D-Drucker verbrauchen in der Regel zwischen 50 und 150 Watt, während industrielle 3D-Drucker leicht 1.000 Watt oder mehr benötigen können.

Beispielrechnung für Stromkosten:

  • Strompreis: 0,35 €/kWh (durchschnittlicher Preis in Deutschland)
  • Verbrauch: 100 Watt (0,1 kW)
  • Nutzung: 1 Stunde

Kosten pro Stunde: 0,1 kW × 0,35 €/kWh = 0,035 €.

Für einen großen industriellen Drucker mit 1.000 Watt lägen die Kosten bei 0,35 € pro Stunde.

2. Materialkosten

Das Druckmaterial ist ein wesentlicher Faktor. Häufig verwendete Materialien sind PLA, ABS oder PETG für Filament-Drucker und Harze für SLA-Drucker.

  • Filament (PLA, ABS, PETG): Kosten ca. 20–40 € pro Kilogramm. Der Materialverbrauch hängt vom Druckobjekt ab. Ein durchschnittliches Objekt verbraucht etwa 50 Gramm Material, was bei einem Preis von 30 €/kg Materialkosten von 1,50 € entspricht.
  • Harze (für SLA-Drucker): Kosten ca. 50–100 € pro Liter. Der Verbrauch ist abhängig vom Volumen des gedruckten Objekts und liegt oft bei 10–50 ml pro Druck. Für 50 ml Harz betragen die Kosten etwa 2,50–5 €.

3. Wartung und Abnutzung

Verschleißteile wie Düsen, Druckbetten oder Filter müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Die Kosten hierfür variieren stark, liegen aber im Durchschnitt bei 0,10–0,50 € pro Druckstunde, abhängig von der Druckhäufigkeit und dem Wartungsbedarf.

4. Amortisierung des Druckers

Um die Anschaffungskosten des Druckers auf die Nutzungszeit umzulegen, kann man den Kaufpreis durch die geschätzte Lebensdauer teilen.

Beispielrechnung:

  • Kaufpreis: 500 €
  • Geschätzte Betriebszeit: 2.000 Stunden

Kosten pro Stunde: 500 € ÷ 2.000 h = 0,25 €.

Für industrielle Drucker mit Preisen von 10.000 € und einer Lebensdauer von 10.000 Stunden wären es 1 € pro Stunde.

Gesamtkosten pro Stunde

Zusammengefasst ergeben sich die stündlichen Kosten wie folgt:

Faktor Beispielkosten pro Stunde
Stromverbrauch 0,035 – 0,35 €
Materialverbrauch 1,5 - 5€
Wartung 0,10–0,50 €
Amortisierung 0,25 - 1 €

Für einen typischen Desktop-3D-Drucker ergeben sich Gesamtkosten von ca. 2–4 € pro Stunde, während bei industriellen Druckern die Kosten schnell auf 5–10 € pro Stunde steigen können.

Wie kann man die Kosten senken?

  • Effizientes Design: Durch optimierte Modelle kann Material eingespart werden.
  • Energieeffizienz: Nutzung von Energiesparmodi oder Druck bei niedrigeren Temperaturen.
  • Großpackungen kaufen: Material in größeren Mengen ist oft günstiger.
  • Regelmäßige Wartung: Verhindert unnötige Reparaturen und Kosten.

Fazit

Die stündlichen Kosten eines 3D-Druckers hängen von vielen Faktoren ab, darunter Stromverbrauch, Materialkosten, Wartung und der Amortisierung des Geräts. Für private Anwender bewegen sich die Kosten typischerweise im Bereich von 2–4 € pro Stunde, während industrielle Anwender mit höheren Kosten rechnen müssen. Mit der richtigen Planung und Optimierung können jedoch auch in der Industrie die Betriebskosten überschaubar gehalten werden.